Downsyndrom und Neuroplastizität des kindlichen Gehirns

Im Wissen, dass Downsyndrom oder Trisomie 21 keine Krankheit darstellt, sondern eine chromosomale Aberration im Sinne einer Fehlentwicklung, interessiert Eltern, inwieweit eine Verbreiterung der Intelligenz als Zuwachs neuronaler Population möglich ist und wie sich dieser begründet.

Lernen ist biochemisch gesehen ein physiko-biochemischer Prozess. Die Plastizität oder Biegsamkeit des kindlichen Gehirngewebes lässt sich in die beiden Bereiche der strukturellen und funktionellen Plastizität als spezifische Fähigkeit unterteilen und unterscheiden.

Entscheidend dabei ist, dass bei der strukturellen Plastizität (Formbarkeit) immer dann von einer stetigen Vergrößerung der synaptischen Kontaktfläche auszugehen ist, wenn durch gezieltes Vorgehen des Privatlehrers ein entsprechender Einfluss (Input) auf die dafür bestimmten Hirnareale ausgeübt wird.

Nicht jede Gehirnregion ist dazu befähigt. So ist der Auf-, Ab- oder Umbau von Synapsen (Nervenzellverbindungen) und der Neubau von Neuronen nur in zwei Gehirnregionen möglich: Das ist der Bulbus olfactorius und der Gyrus dentatus und der Hippocampus selbst.

Verantwortungsbewusste Eltern nutzen diese erstaunlichen Möglichkeiten, um bei einem Downsyndrom-Kind, das denselben Vorteilen wie ein genetisch unbelastetes Kind ausgesetzt ist, eine optimale geistige, sprachliche, emotionale Versorgung durch eine bestmögliche Reizzuführung auszusetzen.

Hier greift die Hebb'sche Lernregel: Der Wissenschaftler Prof. Dr. Donald O. Hebb entdeckte 1949 den Sachverhalt, dass bei einem intensiven Input (Einfluss) von Informationen an denselben dazu befähigten Gehirnregionen erfreulicherweise eine ganz erhebliche Erweiterung der neuronalen Plastizität ermöglicht wird, die zu anatomischen Veränderungen, verbunden mit neuronalen Strukturen als Kollaterale oder terminale Aussprossungen festzustellen sind.

Diese neuronale Plastizität verbreitert Lernprozesse und verstärkt Erinnerungsleistungen.

Wird fortgesetzt.

Purschke verfügt über eine jahrzehntelange Erfahrung im erzieherisch-unterrichtlichen Umgang mit lern- und geistig behinderten Kindern: Viele Diagnosen konnten als objektiv falsch erkannt werden.

Als Inhaber universitär erworbener Scheine wie Anatomie, Physiologie, Biologie , Psychologie usw. ist der Gehirnkursschein von Bedeutung. Jahrelange Tätigkeit in Kliniken trugen zur Duldsamkeit, Sorgsamkeit, Verantwortungsbereitschaft und Kritikfähigkeit bei.

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Dietmar Purschke, Blumenstraße 4, D-30952 Ronnenberg, Telefon: 05109 - 6525

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Literatur:



Prof. Dr. med. Paul Glees: Das menschliche Gehirn

Prof. Dr. med. Paul Glees: Human Brain

Prof. Dr. med. William Grey Walter: Das lebende Gehirn

Prof. Dr. med. John C. Eccles: Das Gehirn des Menschen

Prof. Dr. Donald O. Hebb: "Neurons that fire together wire together."

Prof. Dr. med. Manfred Spitzer: Lernen - Gehirnforschung ...